Plastik im Meer
Längst ist Plastik im Meer und scheinbar überall. Es ist erschreckend zu hören, dass Mikroplastik in Trinkwasser, Gemüse sowie in tierischen und menschlichen Körpern nachweisbar ist. Jeder Mensch soll, statistisch betrachtet, jede Woche Plastik in der Menge einer Kreditkarte durch die Nahrung aufnehmen. Erfreulich ist aber, dass immer mehr Menschen sich Gedanken zum Thema Plastik im Meer machen und auch darüber, wie sich Plastikmüll reduzieren lässt. Gerade im Bereich der Kosmetik und beim Shoppen können wir einiges zur Plastikvermeidung, zumindest aber zur Plastikreduzierung beitragen. Wir haben einige Tipps, wie in den Bereichen Kosmetik und Shopping Plastikmüll reduziert werden kann – ohne großen Aufwand. Lesen Sie den Beitrag bis zum Schluss, werden Sie überrascht sein, wie viel Müll sich ohne Mühe vermeiden lässt.
Woher kommt das Plastik im Meer?
Dass Plastikmüll ins Meer gelangt, hat viele Ursachen. Dazu gehört beispielsweise falsche Müllentsorgung auf Schiffen und Fischereibooten sowie unachtsame Müllentsorgung an Urlaubsstränden. Achtlos weggeworfener Verpackungsmüll stellt ein immenses Problem dar, denn er wird durch den Wind, durch Regen und über Bäche und Flüsse in die Meere transportiert.
Ebenso gelangt Mikroplastik durch das Waschen von Textilien, in denen Kunststoff enthalten ist, in die Meere. Außerdem ist die Verwendung von kunststoffhaltigen Kosmetikprodukten mit dafür verantwortlich, dass sich Plastik im Meer ansammelt. Je nachdem, um welches Plastikprodukt es sich handelt, kann es bis zu 450 Jahre dauern, bis der Plastikmüll zersetzt ist.
Vollkommen klar ist, dass wir Verbraucher es nicht alleine in der Hand haben, das Aufkommen von Plastikmüll und Plastik im Müll zu verhindern. Aber wir können unser Konsumverhalten und unser Einkaufsverhalten verändern, um den individuellen Verbrauch an Kunststoffen drastisch zu senken. Eine gute Möglichkeit dafür bietet plastikfreie Kosmetik oder die Zhenobya Alepposeife, die seit geraumer Zeit auch ohne Verpackung gekauft werden kann.
Parfüm, Kosmetik und Pflegeprodukte produzieren enorme Müllberge
All die schönen Dinge, die uns den Alltag versüßen, stellen eine hohe Belastung für die Umwelt dar. Kosmetik- und Hygieneprodukte sollen hygienisch verpackt sein. Das ist nachvollziehbar. Wäre es aber nicht eine tolle Sache, wenn Verpackungsmaterialien sich auf ein Minimum reduzieren ließen? So ist es machbar!
Kosmetik und Pflege lokal einkaufen
In Parfümerien und anderen Shops online einkaufen ist bequem, häufig preisgünstiger und bietet den Vorteil, eine größere Auswahl bei Kosmetik, Parfüm und Pflegeprodukten vorzufinden. Einer der sich daraus ergebenden Nachteile ist der anfallende Verpackungsmüll. Leider verwenden Händler nach wie vor Plastikbeutel und Luftpolsterfolie, die im ungünstigsten Fall als Plastik im Meer landen kann.
Als Verbraucher in Gänze auf Onlinebestellungen zu verzichten, ist nicht zeitgemäß und es wäre wohl utopisch, davon auszugehen, dass hier eine Umkehr zu “alten Verhältnissen” erreicht werden kann.
Ein Kompromiss: Kaufen Sie bevorzugt lokal ein, wenn Sie gewünschte Kosmetikprodukte, Parfüm, Mode und Dinge des täglichen Bedarfs vor Ort erhalten. Ist dies nicht der Fall, shoppen Sie in Online-Geschäften, die klimafreundlichen Versand anbieten und auf umweltfreundliche Verpackungsmaterialien zurückgreifen. Machen Sie möglichst eine größere Bestellung oder eine Sammelbestellung. Dies trägt dazu bei, Verpackungsmaterial zu reduzieren.
Wiederverwendbare Taschen nutzen und häufig verwenden
Vor drei Jahren lag der Verbrauch von Plastiktüten in Deutschland pro Kopf und Jahr noch bei 45 Stück. Inzwischen ist die Zahl auf 24 Plastiktüten zurückgegangen. Das ist ein erster Erfolg. Doch gleichzeitig stieg der Verbrauch der dünnen Hemdchenbeutel, weil diese in den Supermärkten kostenfrei angeboten werden. Die sollen sogar noch schädlicher für die Umwelt sein, weil sie so dünn sind, dass sie schnell reißen und daher meist nur einmal genutzt werden.
Unabhängig davon, ob Sie in der Parfümerie, Drogerie, im Lebensmittelladen oder im Modegeschäft einkaufen – nutzen Sie wiederverwendbare Taschen, so oft es geht. Ein faltbarer Stoffbeutel, ein Jutebeutel oder eine schicke Stofftasche passt in nahezu jede Handtasche und reicht oft, um die Shoppingausbeute nach Hause zu transportieren.
Bevor die Kassiererin Ihre gekauften Waren in eine Plastiktasche steckt, zücken Sie Ihre Stofftasche und sagen Sie:
“Danke, ich benötige keine Tüte. Es geht auch so – ich habe eine Tasche mitgebracht.”
Bitte denken Sie daran: Die Herstellung von Taschen wird erst durch die möglichst häufige Wiederverwendung eine umweltfreundlichere Alternative zur Plastiktüte!
Plastikfreie Körperpflege: So landet weniger Plastik im Meer
Auf Plastiktüten verzichten, stattdessen Stoffbeutel und andere Einkaufstaschen immer wieder verwenden, ist bereits eine prima Sache. Aber nicht nur die Verpackungen bestehen vielfach aus Plastik, sondern zahlreiche Kosmetika enthalten selbst auch Plastik. Daher ist es noch besser ist es, bei Reinigungs- und Kosmetikprodukten auf plastikfreie Alternativen zu achten. Dies ist nicht schwer und bringt auch im Hinblick auf Verträglichkeit der Produkte meist Vorteile mit sich.
Kosmetikprodukte ohne Mikroplastik
Laden Sie sich hier die PDF “Der BUND-Einkaufsratgeber” kostenlos herab. Die Schrift beschäftigt sich mit der Thematik “Mikroplastik und andere Kunststoffe in Kosmetika”. Darin werden die häufigsten Kunststoffe in Kosmetikprodukten erwähnt, woran man sie auf der Inci-Liste erkennt. Außerdem sind im BUND-Ratgeber Kosmetikprodukte erwähnt, die Mikroplastik enthalten und solche, die plastikfrei sind.
Die umfangreiche Liste ist übersichtlich unterteilt in Produktsparten wie
- Zahnpflege
- Peelings
- Duschgel
- Gesichtspflege
- Lidschatten
- Lippenstift
- Mascara
- Körperpflege
- Handpflege
- Fußpflege
- Haarpflege
- Rasierschaum
- Nagellack
- Deodorants
- Parfüm
- usw.
Ein gutes Stück Naturseife ersetzt Duschgel und Flüssigseife und reduziert Plastik im Meer
Früher wusch man sich nur mit Seife. Warum diese tolle Pflegeroutine irgendwann in Vergessenheit geriet, erschließt sich uns (heute) nicht (mehr). Zugegeben, es gab Zeiten, da war auch in unserem Badezimmer kein Stück Seife zu sehen. Stattdessen sammelten sich auf dem Rand der Badewanne unzählige Plastikflaschen mit Duschgel, Shampoo, Spülung und Badezusätzen.
Nicht zu vergessen:
- Rasierschaum für die Bikinizone.
- Rasiergel aus der Plastiktube für die Herrenrasur.
- Flüssigseife zum Händewaschen.
Mittlerweile findet sich in unserem Badezimmer kaum noch etwas davon. Seit über 10 Jahren, geschuldet durch schwere Neurodermitis und Kontaktdermatitis, ist die Naturseife in unser Badezimmer zurückgekehrt. Erst für die Hautreinigung, später auch für die Haarwäsche.
Mit jedem verwendeten Stück Seife verringern wir die Plastikberge. Besonders dann, wenn die Seife plastikfrei verpackt ist. Viele Seifenmanufakturen arbeiten nachhaltig und verzichten auf Plastikfolie. Sie wickeln ihre Seifenstücke in Papier ein oder verpacken sie in Karton.
Statt Badezusätzen hobeln wir ein paar Späne der Seife ab oder verleihen dem Badewasser mit diesen selbstgemachten Badebomben einen tollen Duft. Auf dem Weg sorgen wir gleich für sanfte Hautpflege, da die Badekugeln pflegende Öle enthalten. Insofern wir Flüssigseife verwenden möchten, lösen wir Seifenschnitzer in heißem Wasser auf und füllen die flüssige Seife in einen wiederverwendbaren, gereinigten Seifenspender.
Auf dem Waschbecken liegt ein Stück handgesiedete Seife, das nicht nur hübsch aussieht, sondern im Badezimmer einen schönen Geruch verbreitet. Damit keine Langeweile aufkommt, wechseln wir oft unsere Seifenstücke aus. Sogar zum Putzen greifen wir auf Flüssigseife zurück – hergestellt aus Alepposeife und Wasser.
Seitdem wir konsequent auf herkömmliche Duschgele und silikonhaltige Shampoos sowie Spülungen und Haarkuren verzichten, hat sich die neurodermitische Haut erholt und ist seit mehr als 10 Jahren quasi beschwerdefrei.
Rasieren ohne Plastik – für Männer und Frauen möglich
Einwegrasierer waren in den 1980er und 1990er Jahren in. Damals hatte man sich mit dem Thema Plastik im Meer noch nicht beschäftigt. Obwohl der Austausch der Rasierklinge eines Rasierhobels aus Edelstahl wirklich keine Arbeit macht, galten Einwegrasierer als äußert praktisch: Lässt die Klingenschärfe nach, einfach den gesamten Plastikrasierer wegwerfen und neuen aus der Plastikverpackung holen.
Der Trend hin zu Einwegrasierern aus Plastik war eine logische Folge, als es in Mode kam, den Bikinibereich zu rasieren. Wegwerfrasierer sind einfach hygienischer – nach Ansicht vieler. Wie wäre es, einfach zwei Rasierer zu verwenden? Einer für oben, einer für unten? Reinigt man den Rasierer nach dem Gebrauch mit heißem Wasser, sollte es kein Hygieneproblem geben.
Männer und Frauen sollten einen schicken Rasierhobel verwenden, bei dem lediglich die Klinge, aber nicht der gesamte Hobel oder Klingenkopf ausgetauscht werden muss. Das spart ebenfalls eine Menge Plastikmüll!
Rasierseife, welche mit einem Rasierpinsel luftig aufgeschäumt wird, hat schon längst Gel und Schaum aus der Dose bzw. aus der Tube ersetzt. Es ist ein gutes Gefühl, die Rasur mit einer sanften Naturseife durchzuführen. Das Rasurergebnis ist zumindest gleich gut – wenn nicht sogar gründlicher und schonender für die Haut.
Kosmetikverpackungen wiederverwenden reduziert Plastik im Meer
Ja, das ist nicht immer möglich – aber manchmal eben doch. Ein gutes Beispiel sind robuste Plastikbehälter, in denen sich Puder oder Lidschatten befindet. Ist das Produkt aufgebraucht, gibt es doch ein paar Möglichkeit des Nachfüllens. In diesem Beitrag haben wir darüber berichtet, dass wir Mineralkosmetik selbst herstellen.
Da je nach Jahreszeit mal hellere, mal dunklere Mineralfoundation benötigt wird, heben wir leere Puderdosen auf und füllen verschiedene Farbnuancen darin ab. Stabile Puderdosen halten “ewig” und so ist auch dies ein effizienter Beitrag, um Plastik im Meer zu reduzieren. Übrigens: Mineralkosmetik ist frei von Mikroplastik!
Wo immer es möglich ist, greifen wir auf Nachfüllpackungen zurück, z. B. Wattestäbchen. Bevorzugt kaufen wir die, deren Stäbchen aus Papier gefertigt sind. Anstelle von Kosmetiktüchern und Peelings (enthalten oft Mikroplastik) verwenden wir Waschhandschuhe und Luffaschwämme.
Tipp: Hier finden Sie eine Liste des NABU mit Unverpackt-Geschäften in Deutschland. Dort bringen Sie leere Behälter mit und füllen Waren nach Bedarf ab. In solchen Läden können Sie je nach Warensortiment nachhaltige Lebensmittel, verpackungsfreie Haushaltsreiniger, Kosmetika und umweltfreundliche Alternativen kaufen.
Kosmetika nicht wegwerfen sondern tauschen
Obwohl wir unser Konsumverhalten in den letzten Jahren gerade im Bereich Beauty & Kosmetik stark eingeschränkt haben, besitzen wir Unmengen an Kosmetikprodukten, von denen wir nur die allerwenigsten aufbrauchen. Für uns ist es schon seit vielen Jahren eine Selbstverständlichkeit, nichts davon wegzuwerfen. Regelmäßig tauschen wir dekorative Kosmetik, Gesichtspflege, Körperpflege und Parfüm gegen anderes ein, was uns besser gefällt und für das wir Verwendung haben.
Was wir nicht machen: Kosmetik-Tauschpakete mit nur ein oder zwei Produkten hin und her schicken. Deshalb verschenken wir, was wir nicht selbst aufbrauchen oder sinnvoll tauschen können. Gleich, ob es sich um Kosmetikproben oder Fullsize-Größen handelt.
Zusammenfassung: Plastik bei Kosmetik und Pflegeprodukten einsparen ist nicht schwer
Weder sollte Plastik im Meer landen, noch in Nahrungsmitteln, im Trinkwasser oder in unserem Körper. Solange wir den Plastikkonsum nicht einschränken, wird sich am derzeitigen Ist-Zustand nichts ändern. Als Konsumenten haben wir nur bedingten Einfluss darauf, wie viel Plastik hergestellt, in Kosmetikprodukten verwendet und zum Verpacken von Waren genutzt wird.
Allerdings können wir im Rahmen unserer Möglichkeiten tagtäglich unter anderem diese Entscheidungen treffen:
- Plastiktüten links liegen lassen und wiederverwendbare Einkaufstaschen verwenden.
- Unverpackten Naturseifen gegenüber Duschgel und Shampoo in Plastikflaschen den Vorzug geben.
- Beim Rasieren auf Rasierhobel zurückgreifen, bei denen lediglich die Rasierklinge gewechselt wird.
- Kosmetikprodukte aufbrauchen oder bei Nichtgefallen tauschen.
Ja, das sind nur einige wenige Beispiel und nein, unser Bad ist noch lange nicht “No Waste” oder “Zero Waste”. Jedoch fällt kaum noch Müll im Badezimmer an. Denken wir an die Berge mit Plastikmüll, die wir in der Vergangenheit produziert haben, freuen wir uns umso mehr und hoffen, dass wir Sie mit unserem Beitrag Plastik im Meer ebenfalls zum Nachdenken inspirieren konnten.
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