Insektenstichallergie – die Gefahr im Sommer
Zwar kann es ganzjährig zu Insektenstichen kommen, doch vor allem im Sommer mehren sich die Stiche durch Insekten. Für die meisten Menschen stellt ein Insektenstich keine Gefahr da. Wurde man von Biene, Hornisse oder Wespe gestochen, kommt es in den meisten Fällen als Reaktion auf den Stich zu einer kurzfristig lokalen Schwellung und Rötung in Verbindung mit Juckreiz und Schmerz. Doch die Beschwerden klingen in der Regel nach ein bis zwei Tagen ab. Allerdings kann ein einzelner Insektenstich für manche Menschen gefährlich werden – nämlich dann, wenn eine Insektenstichallergie vorliegt. Wer an einer Insektengiftallergie leidet, kann durch den Stich in Lebensgefahr geraten und einen anaphylaktischen Schock erleiden, der bis zum Tod führen kann.
Bitte beachten Sie: Wir sind keine Mediziner. Dies ist kein medizinischer Ratgeber, sondern stellt lediglich eine Zusammenfassung allgemein zugänglicher Informationen zusammen. Besteht Verdacht auf eine Allergie gegen Insektengift, vereinbaren Sie unbedingt einen Termin beim Facharzt.
Insektenstichallergie: Für wen können Insektenstiche gefährlich sein?
Generell kann jeder altersunabhängig an einer Insektenstichallergie leiden oder diese entwickeln. Häufig sind Menschen betroffen, die ohnehin schon andere Allergien haben. Oft bleibt die Allergie gegen Insektengift unbemerkt, bis es zur ersten allergischen Reaktion kommt.
Hauptsächlich im Sommer kommt es zum Stich von Biene, Wespe, Hornisse, Bremse und Hummel. Glücklicherweise reagieren nicht alle Menschen allergisch auf Bienenstich, Wespenstich, Hornissenstich und nicht in jedem Fall kommt es dabei zu ausgeprägten allergischen Reaktionen oder gar zum anaphylaktischen Schock.
Obwohl Mückenstiche weitaus häufiger vorkommen, werden diese zwar als lästig, aber harmlos wahrgenommen. Dabei kann bei einem Allergiker oder einer Allergikerin auch ein Mückenstich gefährlich werden und einen anaphylaktischen Schock auslösen.
Auf dem Portal Insektengiftallergie.de können Sie mehr über die Allergie gegen Insektengift, aber auch über die weniger bekannte Mückenstichallergie nachlesen, die bei Allergikern zur Nesselsucht führen oder das Anschwellen der Schleimhäute verursachen kann.
Wie erkennt man, ob man gegen Insektenstiche allergisch ist?
Allerdings wissen die meisten Menschen nicht, dass sie an einer Insektenstichallergie leiden, bis sie zum ersten mal von Hornisse, Wespe oder Biene gestochen werden und der Körper akut durch seine Reaktion Hinweis auf die Insektengiftallergie gibt.
Prinzipiell können bereits Kinder allergisch auf Insektengift reagieren, aber auch im Alter können bei Männer und Frauen erstmals allergische Reaktionen auf einen Insektenstich auftreten.
Bei Verdacht auf Insektenstichallergie Allergietest beim Arzt machen lassen
Kam es in der Vergangenheit wegen einem Insektenstich zu einer allergischen Reaktion oder liegt eine andere bekannte Allergie vor, kann man bei einem Facharzt einen Allergietest machen lassen, um zu überprüfen, ob eine Insektengiftallergie vorliegt. Manchmal bietet auch der erfahrene Hautarzt mit Zusatzausbildung Allergietestung an.
Insbesondere, wenn nach einem Insektenstich allergische Symptome wie Quaddelbildung, Juckreiz am ganzen Körper, Probleme mit dem Kreislauf, Schwindel und / oder Übelkeit beobachtet wurden, sollte die betroffene Person einen Allergietest machen.
Wie funktioniert ein Allergietest bei Insektengiftallergie?
Der Allergologe untersucht, ob zum Beispiel eine Bienengiftallergie oder Wespengiftallergie besteht. Es gibt drei Testverfahren:
Pricktest (Hauttest)
Hierbei wird eine kleine Menge einer stark verdünnten Insektengift-Lösung auf die Haut geträufelt und mit einer Nadel in die obere Hautschicht gestochen. Der Allergologe erkennt anhand der Hautreaktion, ob eine Insektengiftallergie vorliegt.
Intrakutantest (Hauttest)
Bei diesem Allergietest wird mit einer Spritze eine stark verdünnten Insektengift-Lösung in die mittlere Hautschicht injiziert. Der Intrakutantest wird durchgeführt, wenn der Pricktest negativ ausfällt, obwohl ein begründeter Verdacht auf eine Insektenstichallergie vorliegt.
Bluttest
Im Labor wird das Blut bei einer Blutuntersuchung auf allergiespezifische Antikörper untersucht. Er kann beispielsweise die Sensibilisierung bestätigen, wenn im Blut Antikörper gegen Wespenstich oder Bienenstich nachweisbar sind.
Warum ist ein Allergietest bei Verdacht auf Insektenstichallergie wichtig?
Liegt ein Verdacht auf eine Insektengiftallergie vor, sollte in jedem Fall ein Allergietest gemacht werden um abzuklären, ob bei
- Bienenstich
- Wespenstich
- Hornissenstich
- Bremsenstich
- Hummelstich
- Mückenstich
mit einer schwerwiegenden allergischen Reaktion zu rechnen ist. Anhand der Testergebnisse kann der Arzt ein Notfall-Set verschreiben, damit die Patientin oder der Patient sich im Falle eines Insektenstichs erstversorgen kann, um einen folgenschweren anaphylaktischen Schock zu vermeiden.
Zudem kann mit dem behandelnden Arzt bei bestätigter Insektengiftallergie über weitere Maßnahmen wie etwa die Hyposensibilisierung gesprochen werden.
Außerdem liefert der positive Allergietest Sicherheit und anhand des Testergebnisses können betroffene Allergiker gezielt das Risiko von Mückenstich oder Stich von Biene, Wespe, Hornisse und Hummel reduzieren. Dazu haben wir am Ende des Artikels noch ein paar hilfreiche Tipps.
Was ist ein anaphylaktischer Schock?
Wird ein Mensch gestochen, der nicht allergisch auf Insektengift reagiert, kommt es lediglich zu lokalen Hautreaktionen wie Schmerz, Rötung, Schwellung und Juckreiz an der Einstichstelle. Anders bei Menschen, die an einer Insektenstichallergie leiden. Hier fallen die körpereigenen Reaktionen des Immunsystems weitaus schwerer aus und können bis zum anaphylaktischen Schock führen.
Die Anaphylaxie ist eine allergische Reaktion des Immunsystems, die in vier Schweregrade unterteilt wird und folgende Symptome aufweisen:
Schweregrad 1
Es tritt eine großflächige Hautreaktionen ein, die häufig durch weitere Reaktionen begleitet wird wie Kopfschmerz und Unruhe. An der Einstichstelle bilden sich meist Rötung, Juckreiz und Quaddeln.
Schweregrad 2
Es treten ausgeprägte anaphylaktische Reaktionen wie Kreislaufstörungen und Atemnot auf. Zudem kann es zu Urin- und Stuhldrang kommen.
Schweregrad 3
Hierbei kommt es bereits zu bedrohlichen Allgemeinreaktionen wie Bewusstseinstrübung, Atemnot, Bronchospasmus und Schock.
Schweregrad 4
Bei diesem anaphylaktischen Schock tritt vitales Organversagen auf. Es kommt zu Atemstillstand und / oder Kreislaufstillstand, so dass eine Reanimation notwendig wird.
Was tun bei einem anaphylaktischen Schock?
Bereits wenige Minuten nach dem Insektenstich kann eine schwere lebensbedrohliche anaphylaktische Reaktion eintreten. Deshalb ist sofortige Hilfe notwendig. Kommt es aufgrund eines Insektenstichs zu allergischen Reaktionen, ist sofort sicherzustellen, dass kein weiterer Insektenstich passiert und ärztliche oder notärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen bzw. diese herbeizurufen.
Die betroffene Person sollte jegliche körperliche Anstrengung vermeiden, möglichst ruhig gelagert und beruhigend auf sie eingewirkt werden.
Je nach Umfang der allergischen Reaktion reicht die Therapie von Einnahme von Antihistaminikum und Cortison bis hin zu Reanimation. Bei bekannter Insektenstichallergie kann eine Notfall-Selbstbehandlung mit einem Notfallset durch einen Autoinjektor mit Adrenalin verabreicht werden.
Was ist in einem Notfallset für Insektengift-Allergiker enthalten?
Menschen, die gegen Insektengift allergisch sind, sollten im Sommer jederzeit das vom Facharzt verschriebene “Notfallset Anaphylaxie” als Erste-Hilfe-Ausrüstung dabei haben. Wichtig ist auch, dass Insektengiftallergiker mit der Anwendung dieses Notfall vertraut sind. Dies gilt natürlich auch für Eltern, deren Kind eine Insektengiftallergie hat.
Inhalt Notfallset Anaphylaxie bei Insektenstichallergie
Das Notfallset für Insektengiftallergie enthält drei Medikamente, um sofort eine Behandlung durchführen zu können: Adrenalin-Autoinjektor, Antihistaminikum, Kortison.
Die Adrenalin-Fertigspritze verengt die Blutgefäße, um Kreislauf und Blutdruck zu stabilisieren. Das schnell wirksame Antihistaminika wirkt schnell abschwellend, wodurch es die allergische Reaktion lindert. Das Kortison hat ebenfalls eine abschwellende Wirkung. Durch die Erstversorgung können die Symptome gelindert und Zeit geschaffen werden, um unter 112 einen Notruf abzusetzen.
Ergänzend zu diesen drei Notfallmedikamenten wird einem Asthmatiker ein spezielles Asthma-Medikament verschrieben, das im Notfall griffbereit sein sollte und zusätzlich Symptome wie Atemnot lindern soll.
Hinweis für Eltern allergischer Kinder: Für Kinder, die allergisch gegen Insektengift sind, stehen spezielle Notfallsets zur Verfügung, bei denen die Medikamente geringer dosiert sind. Ist beim Kind eine Insektengiftallergie bekannt und bekommt der Junge oder das Mädchen vom Arzt ein Notfallset gegen Insektenstiche verschrieben, sollten Kindergärtnerinnen bzw. Lehrer und Lehrerinnen darüber informiert werden.
Kind mit Insektengiftallergie: Informieren Sie das Umfeld Ihres Kindes
Sinnvoll ist auch, Verwandte und Freunde des Kindes sowie den Sportverein über die Insektengift-Allergie in Kenntnis zu setzen, damit im Notfall jeder die gefährliche Situation eines Insektenstiches bei dem betroffenen Kind erkennt und zumindest Erste Hilfe leisten und einen Notruf absetzen kann.
Bei bekannter Insektenstichallergie: Gefahren vermeiden
Gefahren vermeiden ist eine wichtige Maßnahme für Menschen mit Insektenstichallergie. Ist bekannt, gegen welches Insektengift man allergisch ist, kann man im Alltag vieles unternehmen, um von dem jeweiligen Insekt nicht gestochen zu werden.
Tipps bei Mückenstichallergie – auf Insektenschutz achten
Bei einer Mückenstich-Allergie bietet das Auftragen von Insektenschutz auf Haut und Kleidung einen guten Schutz vor Insektenstichen. Wir verwenden zum Beispiel das Insektenschutzspray von ARTEMISIUM, das ein naturkosmetisches Produkt ist. Es hält mit Rosenwasser, Jojobaöl, Mandelöl, Lemongras, Lavendel, Zedernholz, Orange, Eukalyptus, Pfefferminze, Teebaumöl und Neemöl, hält Stechmücken zuverlässig fern und gehört immer in die Tasche, wenn wir im Sommer mit dem Hund am Wasser unterwegs sind. Das Insektenschutzspray war ein Zufallsfund, als wir eine Salbe mit Einjähriger Beifuß bestellten.
Lange Kleidung reduziert Insektenstiche
Auch lange Kleidung, die locker am Körper sitzt, kann die Gefahr, von einer Mücke gestochen zu werden, minimieren. Ätherische Öle vertreiben ebenfalls Mücken. Im Sommer sollten die Fenster mit einem Fliegengitter versehen werden, damit Stechmücken gar nicht erst in die Wohnung kommen.
Tipp: Da Stechmücken Krankheiten übertragen können, sollte immer darauf geachtet werden, sich nicht von einer Stechmücke stechen zu lassen.
Tipps bei Bienenstich-Allergie
Bienen sind relativ friedlich und stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen. Allerdings stechen Bienen auch, wenn sie unbemerkt in Schuh oder Kleidung sind und man sich das Kleidungsstück anzieht. Bienenstiche passieren jedoch sehr häufig beim Barfußlaufen im Gras. Wer allergisch auf Bienenstiche reagiert, sollte deshalb beim Laufen auf der Wiese immer Schuhe tragen.
Tipps bei Allergie gegen Wespenstiche
Wespen werden vor allem beim Essen und Trinken durch den Geruch von Speisen und Getränken angelockt. Es besteht die Gefahr, dass eine Wespe auf dem Stück Kuchen, auf dem Stück Fleisch oder im Getränk landet und versehentlich in den Mund oder in den Rachen gelangt.
Nicht nur für Allergiker sind Wespenstiche gefährlich. Auch ohne Insektenstichallergie kann ein Wespenstich im Mund oder Rachen böse enden.
Auch ohne Insektenstichallergie können Stiche gefährlich sein
Wirklich jeder sollte deshalb beim Essen und Trinken ganz genau hinschauen oder auf den Verzehr im Freien verzichten. Getränke können aus einer Flasche mit Schraubverschluss oder aus dem Glas mit einem Strohhalm getrunken werden. So lässt sich die Gefahr reduzieren, eine Wespe zu verschlucken.
Eltern sollten Ihren Kindern von Anfang an beibringen, im Sommer grundsätzlich auf Bienen und Wespen zu achten und natürlich Tochter und Sohn beim Trinken und Essen beaufsichtigen. Dies gilt umso mehr, wenn eine Insektenstichallergie bekannt ist.
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