Haare transplantieren lassen
Einer der häufigsten Gründe für Schönheitsoperationen ist Haarausfall. Haarausfall ist ein Problem, das rund 80 Prozent aller Männer, aber auch etwa 40 Prozent aller Frauen betrifft. Die meisten Männer können gelassener damit umgehen, während für betroffene Frauen beinahe die Welt untergeht, wenn das Haar immer lichter wird. Sind alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft, kann man sich Haare transplantieren lassen. Wie das funktioniert, welche Methoden es gibt, was die Haartransplation kostet, darauf gehen wir in unserem Ratgeber ein.
Haare transplantieren lassen – Vorteile & Nachteile
Fallen so viele Haare aus, dass kahle Stellen sichtbar werden, kann der Haarausfall das eigene ästhetische Befinden negativ beeinflussen und einen hohen Leidensdruck verursachen, der sich nachvollziehbar auf Selbstbewusstsein und Wohlbefinden auswirkt.
Gelingt es nicht, Ursachen für Haarausfall herauszufinden und diesen wirksam zu begegnen, kann der betroffene Mann oder die betroffene Frau durch den Eingriff der Haartransplantation Haare transplantieren lassen, um wieder mehr Fülle zu erhalten. Durch den Eingriff lässt sich das Wohlbefinden deutlich verbessern. Neben diesem enormen Vorteil gibt es auch einige Nachteile.
Die Kosten für eine Haartransplantation sind relativ hoch, müssen in der Regel aus eigener Tasche finanziert werden.
Wer sich Haare transplantieren lassen möchte, muss sich zudem dem Eingriff selbst unterziehen. Je nach Methode ist mit Schmerzen zu rechnen. Bei sachgemäßer Transplantation kommen Komplikationen äußerst selten vor.
Jedoch geht der Heilungsprozess häufig mit Juckreiz einher und manchmal kann sich nach dem Transplantieren der Haare auf der Kopfhaut ein Taubheitsgefühl einstellen, welches mehrere Tage, selten mehrere Wochen oder gar Monate anhalten kann.
Nach der Transplantation ist die Kopfhaut schonend zu behandeln, um den Heilungsprozess positiv zu unterstützen.
Wie viel kostet eine Haartransplantation?
Die Kosten für eine Haartransplantation sind von den Betroffenen selbst zu tragen und werden nicht von der Krankenkasse übernommen. Eine Kostenübernahme erfolgt nur in absoluten Ausnahmefällen. Welche Kosten für den Eingriff entstehen, hängt maßgeblich davon ab, wie viele Haare transplantiert werden und welche Transplantationsmethode zur Anwendung kommt. In Europa handelt es sich um einen relativ teuren Eingriff, für den man circa zwischen 2.500 Euro bis 9.000 Euro rechnen muss.
Vergleichbar wie bei anderen schönheitschirurgischen Eingriffen und bei Zahnbehandlungen ist auch für das Transplantieren der Haare ein Medizintourismus entstanden, um die Kosten für die Behandlung zu senken. Immer häufiger entscheiden sich Damen und Herren für die Haartransplantation in Istanbul, da die Kosten in der Türkei deutlich geringer sind als in Deutschland und in anderen europäischen Ländern. Je nach Anbieter sind die Transplantationskosten zwischen 50 bis 70 Prozent günstiger. So verhält es sich auch mit Schönheitsoperationen im Ausland.
Die Preise für die Haartransplantation orientieren sich an der Anzahl verpflanzter follikularer Einheiten. Eine Kostenabschätzung muss daher immer individuell erfolgen.
Haare transplantieren lassen Methoden
Bei der sogenannten Eigenhaartransplantation werden eigene Haarwurzeln entnommen und an der kahlen Stelle eingesetzt. Dieser kosmetische Eingriff wird als Haarverpflanzung bezeichnet.
Für die Haartransplantation stehen derzeit fünf Methoden zur Verfügung: MMG, FUI, FUE, Crosspunch und Punch. Die einzelnen Methoden stellen wir nachfolgend näher vor.
MMG Haarsteifen transplantieren lassen
Das Transplantationsverfahren MMG ist die häufigst angewandte Methode, um Haare zu verpflanzen. Dabei wird ein behaarter Haarstreifen aus dem Haarkranz entnommen. Dieser wird dann getrennt, um sogenannte Minigrafts oder Micrografts (einzelne Haare oder Haarinseln) zu gewinnen, welche dann in die betroffenen Kahlstellen implantiert werden. Ausführlichere Informationen dazu finden Sie hier auf Wikipedia.
Transplantationsmethode FUI
Auch hierbei wird ein Streifen aus dem Haarkranz gewonnen. Die Entnahme wird anschließend in follikulare Einheiten aufgeteilt und anschließend in die kahle Hautstelle implantiert.
Mit FUE Methode Haare transplantieren lassen
Follikulare Einheiten werden mit einer Hohlnadel entnommen. Anschließend erfolgt die Haarverpflanzung an die gewünschte Stelle. Um bei diesem Verfahren den bestmöglichen Erfolg zu erzielen, wird die entnommene Follikeleinheit mikroskopisch untersucht.
Um das Haartransplantat einzusetzen, wird ein kleiner Schnitt in die Haut gemacht. So kann mit Hilfe einer Pinzette oder einer Injektionskanüle das Haarfolikel eingesetzt werden.
Die hierbei entstehende kleine Wunde verschließt sich eigenständig bereits kurz nach dem Eingriff, was sich positiv auf den Heilungsprozess auswirkt.
Haartransplantation mit der Crosspunch-Methode
Diese Methode ähnelt der FUE Methode. Jedoch spielt hierbei die Richtung, in die das Haartransplantat eingesetzt wird, eine wesentliche Rolle. Durch bestimmte Neigungswinkel soll später das Haar die Kopfhaut besser verdecken, wodurch zusätzlich mehr optische Haarfülle erreicht werden kann.
Haarverpflanzung durch Punch-Methode
Diese Methode gilt als die älteste, kommt heute aufgrund des eher unnatürlichen Ergebnisses nicht mehr zum Einsatz. Hierbei wird mit einer Stanze ein kleines Stück Haut mit Haarwurzel entnommen und das Transplantat an die kahle Stelle eingesetzt.
Wie schmerzhaft ist es, wenn man sich Haare transplantieren lassen will?
Sowohl der Eingriff selbst ist schmerzhaft, wie auch die Tage nach der Haartransplantation. Deshalb findet die Haarentnahme und die Haareinpflanzung unter lokaler Betäubung statt. Nach der Haarverpflanzung treten normalerweise nur geringe Schmerzen auf, die unter ärztlicher Anleitung durch die Einnahme von Schmerztabletten gut behandelt werden können. Um Entzündungen zu unterbinden und den Heilungsprozess gut zu unterstützen, ist die Verordnung von Antibiotika üblich.
Grundsätzlich sollte man sich ausschließlich in einer spezialisierten und erfahrenen Klinik Haare transplantieren lassen.
Haare transplantieren lassen ohne Rasur
Wie bei vielen operativen Eingriffen üblich, kann es auch bei der Haartransplantation indiziert sein, das zu behandelnde Areal zu rasieren. Allerdings gibt es inzwischen auch sehr moderne Techniken, die Haarverpflanzung ohne Rasur durchzuführen. Hier sollte man jedoch auf die vorherige intensive Beratung vertrauen, um das beste Ergebnis zu erzielen.
Absolut diskret: Haartransplantation im Ausland
Je nach angewandter Technik ist für einige Tage das Tragen eines Verbandes sinnvoll. Auch dies ist ein wichtiger Grund, warum sich immer mehr Frauen und Männer dazu entscheiden, zum Beispiel DHI Haartransplantationen in der Türkei durchführen zu lassen. Einerseits lassen sich Kosten sparen. Andererseits kann im Urlaub die Haarverpflanzung diskret durchgeführt werden, ohne das am Arbeitsplatz, Zuhause oder in der Nachbarschaft jemand etwas davon mitbekommt.
Da für Betroffene der Haarverlust oft schambehaftet und ein Thema ist, über das man ungerne spricht, kann man die Auslandsreise als Urlaub ankündigen und somit die Behandlung im Ausland verschweigen – niemand bekommt mit, dass man sich Haare transplantieren lassen hat.
Kliniken, die Eigenhaartransplantation durchführen, arbeiten eng mit Hotels zusammen, in denen Patientinnen und Patienten während dem Auslandaufenthalt unterkommen. So trifft man vor und nach der Behandlung auf Gleichgesinnte, die sich ebenfalls haben die Haare transplantieren lassen und durch die Haartransplantationen ihr Selbstbewusstsein wieder zurückerlangen wollen.
Lesetipp: Gründe für Haarausfall bei Frauen
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