Lockenstab oder Dauerwelle?
Oft ist es so: Was man hat, mag man nicht, was man möchte, hat man nicht. Das gilt auch für Locken. Nicht jede Frau mit Wuschelkopf ist damit glücklich, aber keine Wallemähne mit vielen großen und kleinen Haarlocken ist auch nicht immer das Ideale. So oder so kann man sich behelfen, indem man mit technischen Hilfsmitteln wie Glätteisen, Lockenwickler oder Lockenstab die gewünschte Frisur herbeizaubert. Natürlich kann glattes Haar auch durch eine Dauerwelle in eine wallende Mähne mit viel Volumen verändert werden. Aber ist die Dauerwelle heute überhaupt noch angesagt?
Kinder der 1980er Jahre – Der neue Trend hieß Dauerwelle
Wer heute um die 40 oder älter ist, dem ist der hartnäckige Trend der 1980er Jahre nicht entgangen. Zwar gab es damals auch andere Methoden wie Lockenwickler oder Lockenstab, und mit ihnen ließen sich tolle Locken zaubern, doch man strebte nach einer dauerhaften Lockenpracht.
Fast auf jedem Kopf waren Locken zu sehen, die durch eine Dauerwelle zustande kamen. Zum Teil mit sehr erschreckendem Ergebnis, denn von Traumlocken waren Frauen wie Männer meist weit entfernt. Nicht selten plusterten sich die chemisch erzeugten Kringel derart auf, dass man eher meinte, ein Pudel sei in eine Steckdose geraten.
Andere wiederum hatten Glück und konnten vollen Stolzes phantastische Löckchen oder große Rundwellen bei der Haarpracht präsentieren. Bei Regen war es dann meist aber dahin mit der Pracht und nach dem Trocknen der Haare war das Desaster unübersehbar: jedes Haar reckte sich in eine andere Richtung und der Lockenkopf war nicht mehr zu bändigen.
Die Dauerwelle war also mehr oder weniger eine Modeerscheinung für ganz Mutige, die nicht selten auch mit einem verunglückten Friseurbesuch seinen Lauf nahm und viele Frauen unglücklich machte.
Die Dauerwelle – chemische Locken für die Haare
Bei der künstlichen Lockenpracht wird das Haar unter einem chemischen Umformungsprozess behandelt. Cystinverbindungen werden aufgebrochen, die Haare in Lockenwickler aufgedreht, wird dann wieder durch eine chemische Reaktion Stabilität in die Haarstruktur gegeben.
Je dicker das Haar, umso besser ist das Ergebnis der Dauerwelle, die für lange haltende Locken und Wellen sorgt. Auch, wenn der Friseur zuvor die Haarsubstanz analysierte und dementsprechend chemische Produkte einsetzte, war das Ergebnis immer eine Überraschung.
Die chemischen Substanzen sind natürlich auch so eine Sache. Heute denken wohl viel mehr Verbraucher kritisch darüber nach, ob und welche Produkte für Haare und Gesundheit überhaupt benutzt werden sollten und für viele Frauen ist die Dauerwelle deshalb heute nicht mehr denkbar und so ist die dauerhafte Lockenpracht durch die chemische Umformung nicht mehr so populär. Verbraucherinnen finden sich also mit glattem Haar ab oder behelfen sich anderweitig.
Der Lockenstab – eine Alternative
Ohnehin ist der Look der Dauerwelle nicht mehr up to date, insofern können wir Frauen uns in der Großzahl mit gelegentlichen Locken arrangieren, wenn uns die Wallemähne von Mutter Natur nicht gegeben wurde.
Der Lockenstab ist ein technisches Hilfsmittel, mit dem sich recht gut ansehnliche Wellen erzeugen lassen. Sie hängen sich zwar im Laufe des Tages aus, allerdings kann man bei richtiger Anwendung und einer guten Fixierung schöne Frisuren damit modellieren.
Bessere Ergebnisse lassen sich erzielen, wenn die Haare nicht ganz frisch gewaschen, zumindest aber richtig trocken sind. Dann lässt sich in wenigen Schritten so eine lockige Frisur zaubern.
Strähne für Strähne
Ein Lockenstab besteht aus einem langen Stab und einer Klammer, die meist über den Haltegriff geöffnet und geschlossen werden kann. Mit den Händen wird eine dünne Strähne abgetrennt und um den metallischen Stab aufgewickelt.
Nun wird die Klammer geschlossen, so dass die Strähne am Stab befestigt bleibt. Der Metall- bzw. Keramikstab heizt sich auf und verformt durch die Hitzeeinwirkung die Haarsträhne. Nach einer kurzen Verweilzeit wird der Haltebügel wieder gelöst und die nun gewellte Haarsträhne vorsichtig vom Stab abgezogen.
So arbeitet man sich durch die gesamten Haare. Ganz wichtig ist im Anschluss das Präparieren der Haare mit einem guten Haarspray, damit die neue Lockenpracht sich nicht voreilig aushängt.
Qualtitätsunterschiede bei Lockenstäben
Den Lockenstab gibt es in den unterschiedlichsten Preislagen. Wir haben noch ein altes Gerät, dass mit einem Metallstab versehen ist. Neuere Geräte haben inzwischen keramische Stäbe, die bei Weitem bessere Ergebnisse erzielen und dazu auch noch sanfter zu den Haaren sind.
Dass man bei einem solchen Elektrogerät nicht mit der billigsten Ausführung glücklich wird, ist leicht nachvollziehbar. Ein ganz wichtiger Punkt ist das Kabel. Hochwertige Geräte haben Kabel, die sich bei der Anwendung mitdrehen.
Unser älteres Modell hat ein fixiertes Kabel, was spätestens nach der 2. Haarsträhne völlig ineinander verdreht ist oder man selbst Knoten in den Armen hat. Möchte man sich einen Lockenstab kaufen, sollte man also auf jeden Fall eins der besseren Modelle wählen, die in der Handhabung komfortabel sind. Da Lockenstäbe auch in guter Qualität nicht so teuer sind, kann man also durchaus ein besseres Gerät anschaffen.
Lockenwickler
Eine weitere Möglichkeit, an wunderschöne Locken zu kommen, ist der Einsatz von Lockenwicklern. Diese kann man in das handtuchfeuchte oder trockene Haar eindrehen. Je nach Größe der Wickler entstehen kleine feine Löckchen, mittlere oder große Wellen. Es können auch verschiedene Größen kombiniert werden, um ein möglichst natürliches Erlebnis zu schaffen. Das Eindrehen der runden Rollen ist etwas umständlich, daher ist es praktisch, wenn eine zweite Person dies übernimmt.
Verschiedene Lockenwickler
So, wie sich die Wickler in der Größe unterscheiden, gibt es auch diverse Ausführung. Zur Verfügung stehen z. B.:
- Rollen aus Kunststoff
- Rollen aus Metall und mit Bürsten
- Schaumstoffwickler mit Clip
Welche man verwenden möchte, ist zunächst einmal jedem selbst überlassen. Sie alle sind super geeignet, um schöne Locken zu machen. Allerdings sind jene mit Bürsten schwerer wieder aus dem Haar zu bekommen und deshalb wohl besser für kurze Haare geeignet, da die Bürstchen für besseren Halt sorgen.
Und so geht das Lockenwickeln
Auch bei dieser Technik werden wie beim Lockenstab die Haare strähnenweise auf die Wickler gedreht. Wichtig ist, dass man unterhalb der Haarsträhne den Wickler aufsetzt und bis hoch zum Haaransatz aufdreht. Mit Klammern oder mit dem Clip wird jede aufgedrehte Haarsträhne am Kopf befestigt.
Dabei braucht man etwas Übung, dass man das Konstrukt zum Halten bekommt. Das Haar kann nun per Luft oder mit einer Föhnhaube getrocknet werden. Danach muss das eingedrehte Haar vollständig auskühlen, bevor die Wickler entfernt werden. Toll wird die Lockenpracht, wenn das Haar mit einem Haarfestiger zuvor behandelt wurde.
Wir benutzen für solche Sachen die John Frieda Blow Dry Lotion. Der bringt den Locken Stabilität und die Lockenpracht hält länger. Allerdings verschwindet diese wieder mit der nächsten Haarwäsche.
Zusammenfassung
Sowohl Lockenstab und Lockenwickler sind für die Haare zunächst einmal deutlich schonender, auch wenn das Haar dabei Wärme ausgesetzt wird. Geht man jedoch mit der Hitze vorsichtig um, gibt es keine Probleme mit Haarschäden.
Die Dauerwelle ist ein langfristiges Ergebnis, jedoch sind die Chemikalien nicht unbedenklich und deshalb sollten Dauerwellen dem Fachmann überlassen werden. Wer nur leichte Wellen oder etwas mehr Volumen haben will, kann auch über Nacht die Haare einwickeln oder Zöpfe flechten und diese am Morgen einfach öffnen. Ähnlich gut funktionieren auch Papilloten.
Sehr interessanter Beitrag. Ich habe mich ehrlich gesagt noch nie informiert, wie wirklich Dauerwellen gemacht werden.
Ich bevorzuge Karmin :D
Ein gut geschriebener Beitrag. Wie erwartet sehr informationsreich und gut lesbar. :)
Also ich hab mit Babyliss keine guten Erfahrungen gemacht! Die von Remington oder Philips sind spitze, und ich würde dir raten, einen mit Keramik und Teflon Beschichtung zu kaufen !!!
Ich habe eine NoName Marke und damit werden die Locken echt super. Allerdings ist das noch eine ganz normale Beschichtung also ohne Keramik oder Sonstiges. Womit die Locken echt klasse werden ist mit dem Spray HotCurl von Lobreal (kostet glaub ich 5 Euro) und dann halten die Locken auch echt super. Allerdings musst du immer aufpassen, dass es nicht regnet, sonst gehen sie schnell raus. Oder setz dir halt ne Kapuze auf
Ich finde es sehr toll, dass du in diesem Beitrag, alle Möglichkeiten beschreibst um Locken machen zu können.
Da ich persönlich vor einer Dauerwelle ein bisschen Angst habe, weil ich gehört habe die Haare gehen dadurch kaputt gehen.
Um mir Locken oder Wellen zu machen, lege ich auf ein hochwertiges Glätteisen Wert (z.B. GHD)
Warum?
Mit einem Glätteisen kann ich meine Stylings variieren und die hochwertige Beschichtung für sagenhaften Glanz und langanhaltende Stylingergebnisse sorgt.
Aber auch bei einem hochwertigen Glätteisen gilt: Aufpassen. Bitte nicht täglich anwenden, da auch das die Haarstruktur belastet.